Elmwanderung WS20/21

Der Elm, auch bekannt als größter Buchenwald Norddeutschlands, lädt mit seinen sanften Erhebungen das ganze Jahr über Freunde des Wanderns, Radfahrens und natürlich auch der Natur ein. So auch seit vielen Jahren den VDSt Braunschweig, der sich jedes Wintersemester beweist, dass bei Neumond durch den Wald zu kriechen eine gar nicht mal so schlechte  Idee ist. Ergibt ja  auch Sinn, die Natur sieht man eben am besten bei Nacht und mit dem Gesicht in derartig viel Unterholz, dass man sich in die Zeiten, in denen unsere Wälder für die Landwirtschaft großflächig gerodet wurden zurück träumt. Es war also klar ersichtlich, im Übrigen das Einzige, was an dem Abend klar ersichtlich war, dass auch in Zeiten von Corona und privater Isolierung der Elm den VDSt Braunschweig auch dieses Jahr nicht missen darf. Verordnungskonform machten wir uns also am Abend des 14. November mit den Bewohnern der Schleinitzstraße 7, nach Einbruch der Dämmerung, auf zu fröhlichem Wandern.

Die Teilnehmer, respektive mit Bier und Feigenlikör gewappnet, chauffierte Bbr. Nolte auf einen netten kleinen Waldparkplatz, der den Teilnehmern früherer Wanderungen vertraut sein sollte. Nach Leeren dessen, was Fortuna, das leichte Mädchen, uns im Kasten ließ und rührseligen Verabschiedungen machten wir uns auf den Weg. Dies natürlich nur im übertragenen Sinne, da schon die Hobbits wussten, dass das Reisen auf Wegen viel zu gefährlich ist. Ein paar hundert Meter später bogen wir also mitten in den Wald ab, den Anweisungen Bbr. Krauses folgend, der uns alle paar Minuten versicherte, er hätte eine konkrete Idee, wo wir herkamen, uns befinden und hin wollen. So ging es im Dunklen fröhlich über Stock und Stein, bis wir irgendwann einen Jägerstand erreichten. Dieser markierte den ersten Wegpunkt unserer Wanderung und wurde dementsprechend feuchtfröhlich zelebriert. Die Pause sollte jedoch nicht Lange währen, schließlich gab es noch so viel (nicht) zu sehen. Und so ging es weiter, mal ins ungewisse einen kleinen Hang herab und folgerichtig natürlich auch wieder einen Hang hinauf. Im Grunde das seltsamste Teambuilding-Event, welches man sich so spontan ausdenken kann. Zwar mit vielen Fällen, aber ohne Ausfälle, erreichten wir schließlich den nächsten Jägerstand und erkannten an Hand der Wegmarkierungen des vergangenen Jahres, dass wir uns tatsächlich auf der richtigen Strecke befanden. Unter großem Unbehagen folgten wir einem angenehm ausgebauten Waldweg und erreichten einen Steinbruch, der bei Nacht durchaus gespenstisch anmutete. Einen schönen Haufen Steine gefunden, machten wir eine kurze Rast und ließen die vergangenen paar Stunden Revue passieren. Das ganze jedoch mit einem langsam schwindenden Vorrat an Flüssignahrung, dafür unter einem spektakulären Sternenhimmel, welche sich durch die Abwesenheit größerer Siedlungen in der Nähe bot. Getrieben von den verdächtig leicht werdenden Rucksäcken entschieden wir uns aber dann, den Weg zur Glühweinstation anzutreten. Schließlich wollten wir Bbr. Nolte nicht noch länger alleine im Fiat Talento warten lassen.

Nach einigen Minuten erreichten wir dann auch die Station, von der wir uns kurze Zeit später zurück auf den Weg nach Braunschweig machten. Durch den Vorstand adäquat instruiert, bereitete in dieser Zeit Bbr. Kalloul den angemessen Mitternachtsimbiss vom Grill und heizte den heiß ersehnten Glühwein vor. Es ist dieser Punkt an dem mich langsam meine Erinnerungen verlassen, ich bin mir aber sicher, dass wir den Abend in gemütlicher Runde haben ausklingen lassen. Heute zwei Tage später, wird mir noch einmal bewusst, wie Schade es ist, dass wir dieses Jahr einen so großen Teil des VDSt Braunschweig ausgrenzen mussten, im Besonderen, da mir berichtet wurde, dass vor allem die Alten Herren diese Veranstaltung immer sehr gerne wahrgenommen haben. Dennoch freue ich mich darauf, nächstes Jahr den Elm wieder gemeinsam und in der gewohnten Art und Weise unsicher zu machen!

Daniel Hübner Z! FM Z! (x)