Werksbesichtigung Mercedes Benz Bremen

Am 05.12.2013 klingelten die Wecker einiger Aktiver des VDSt Braunschweigs besonders früh: Nachts um 4:30 machte sich eine Delegation, größtenteils bestehend aus unerschrockenen angehenden Ingenieuren, auf nach Bremen, um das dortige Daimlerwerk zu besichtigen.

Kartenspiele, sowie modernere Unterhaltungsmedien ließen die Zugfahrt wie im Fluge vergehen und so kamen wir ohne unerfreuliche Zwischenfälle kurz vor 7 in Bremen an. Wer sich am Bremer Hauptbahnhof nicht für die kulinarische Auswahl begeistern konnte wurde in unmittelbarer Umgebung des Bremer ZOB fündig, sodass wir uns gestärkt und motiviert aufmachten, die letzten Kilometer zum Werksgelände von Mercedes Benz per Stadtbus zurückzulegen.

Exkursion MercedesQuelle: Bildrechte beim AutorSeit 1978 hat die Daimler-Motoren-Gesellschaft in diesen Hallen, die ursprünglich für die Anfertigung von Fahrzeugen des Unternehmers Carl F. W. Borgward gebaut wurden, bereits Millionen von Autos mit dem markanten Stern produziert.

Kaum dort angekommen wurden wir bereits von einem freundlichen Vertreter von Mercedes-Benz empfangen, der die Führung mit einem kurzen Film begann. Kompakt wurden uns unter anderem die Geschichte der Firma sowie der Grund, weshalb das Daimlerwerk die besten Autos baut, nähergebracht.

Anschließend wurden wir vor die Wahl gestellt: Drei Werke seien offen für Besucher, für zwei davon reiche die Zeit. Die Montage wurde uns ans Herz gelegt, außerdem standen der Rohbau sowie das Presswerk zur Auswahl – die Lackiererei blieb uns leider verschlossen.

Einstimmig entschieden wir uns für die Montage, in der die Werksarbeiter die letzten Handgriffe für die Fertigstellung der Fahrzeuge durchführten, sowie den Rohbau, in dem uns vor allem automatisierte Produktionsstraßen erwarteten.

Per Bus wurden wir zuerst zur Fabrikhalle für den Rohbau gebracht, während uns der freundliche Werksführer schon Mal mit interessanten Informationen zu selbiger sowie den Sicherheitshinweisen versorgte.

In der Rohbauhalle selbst wurde es dann richtig interessant: Beeindruckende, meterhohe Roboterarme fügten in genau aufeinander abgestimmten Choreographien Teile des Fahrgestells mit unvergleichlicher Präzision zusammen, auch ein modernes Laserschweißgerät kam zum Einsatz. Da die Montagehalle für die SL-Reihen aufgrund des nahenden Weihnachtsfestes bereits geschlossen war, besichtigten wir anschließend die SLK-Montage. Hier wurden die Karosserie und Chassis größtenteils händisch zusammengesetzt und individuell nach Kundenwünschen ausgestattet, bis am Ende der langen Montagestraße schließlich ein fertiges Auto herauskommt.

Besonders interessant war, dass es sich nicht um Schaufabriken für Touristen handelte sodass wir sämtliche Arbeiten aus nächster Nähe betrachten konnten. Auch die Expertise sowie die lebendige Erzählweise unseres Führers haben dafür gesorgt, dass die Besichtigung ein voller Erfolg war.

Gegen Mittag verließen wir dann die Daimlerwerke und machten uns wieder auf den Weg zum Bahnhof. Hier hätte unser Besuch der Hansestadt zu Ende sein können, aber wir haben selbstverständlich nicht vergessen, dass es sich bei Bremen um eine bedeutsame Studentenstadt handelt, die folgerichtig auch einen VDSt beherbergt. Nachdem wir unsere knurrenden Mägen mit wahlweise asiatischen oder amerikanischen Spezialitäten beruhigt hatten, machten wir uns also auf zum Haus unserer Bremer Bundesbrüder, die uns bereits erwarteten. In lockerer Runde und bei kühler Gerstenkaltschale tauschten wir Neuigkeiten aus und lernten uns kennen, bis uns schließlich der drohende Orkan „Xaver“ zwang, uns auf den Heimweg zu machen.

Die Befürchtungen hinsichtlich des Unwetters stellten sich als berechtigt heraus: Die legendäre Zuverlässigkeit der Bahn hat uns vorerst nur nach Nienburg gebracht, doch der Schienenersatzverkehr sowie ein paar Bierchen als Wegzehrung haben uns glücklicherweise noch am Abend desselben Tages gesund und gut gelaunt in Braunschweig ankommen lassen, sodass die Exkursion allen Teilnehmern wohl noch lange als gelungen in Erinnerung bleiben wird.

GruppenbildQuelle: Bildrechte beim Autor