Vortrag Farbenbruder Dr. Budde
Zum ersten Vortrag dieses Semesters beehrte uns Farbenbruder. Dr. Michael Budde. Passend zum Semesterthema „Student sein“ bereicherte er uns durch seine Ausführungen über „Studentenverbindungen: gestern, heute, morgen“.
Farbenbruder Budde begann mit einem kurzen historischen Überblick über die Entwicklung der Universitäten in Europa und Vorläufern von Studentischen Verbindungen. Schon an der Uni Prag (gegründet 1348) gab es seinen Angaben nach 4 „Nationen“ die durch regelmäßige Raufereien und teils auch Gelage auf sich aufmerksam machten. Im Lauf der Zeit haben sich Studentenverbindungen dann aus allen möglichen Quellen bedient und sich Elemente wie Zirkel und Wappen zu Eigen gemacht. Er klärte auf über bekannte Idiome wie „Bursch“ die sich von Bursa (lat. Börse) herleiten, der Gemeinschaftskasse einer Wohngemeinschaft in die jedes Mitglied einzahlte.
Neben dieser fast schon Altertums Historie gab es auch einen Überblick über die typischen Studenten von vor 60 Jahren und von heute. Wo kommt er her, was studiert er, wie finanziert er sich, wie ist das Freizeitverhalten und wie typisch ist eigentlich Studieren für einen Menschen seines Alters. Es wurde aufgezeigt wie sehr sich doch die Verhältnisse verändert haben und daraus abgeleitet vor welchen Herausforderungen Studentenverbindungen heute stehen. Studenten haben einen sozial diverseren Hintergrund, studieren häufig Fächer, die es früher nicht gab und haben ein individuellere Freizeitgestaltung. Verbindungen müssen sich zumindest ein wenig diesen Entwicklungen anpassen, auch wenn ein Teil der Anpassung ganz organisch passiert, da ja die Aktiven immer ein Stück weit mit der Zeit gehen.
Um auch in Zukunft als Studentenverbindung zu überleben braucht es eine stabile, große Aktivitas aus welcher möglichst viele zu erfolgreichen Alten Herren konvertieren. Für die Aktiven war Ersteres vor größerem Interesse und Farbenbruder Budde hatte auch hier einiges zu berichten.
Welche Maßnahmen er in seinem eigenen Bund erfolgreich umgesetzt hat: Identifikation der wichtigen Faktoren(z.B. Qualität des Hauses und Engagement der AHAH), rechtzeitige Planung(Sitzung der eigens eingerichteten Keilkomission), möglichst Engagierte Umsetzung durch die Aktiven und danach Evaluation des Prozesses.
Um die so gewonnenen Aktiven zu einem überdurchschnittlich erfolgreichen Studium zu animieren gibt ein ganzes Arsenal an Zuckerbrot und Peitsche z.B. wird beim KDSTV Niedersachsen jedes Semester die beste Studienleistung prämiert, andere Bünde Veranstalten regelmäßig Studienfokussierte Vortragsreihen und wieder andere Bünde bestrafen unzureichende Leistungen, ich möchte an dieser Stelle aber niemanden auf unwillkommene Gedanken bringen 😉
Nach seinen Angaben hat das beim KDSTV zu einem beträchtlichen Wachstum der Aktivitas geführt haben. Der Stolz auf diese Entwicklung eines katholischen Bundes tief in der protestantischen Diaspora war ihm durchaus anzumerken.
Der Abend klang aus wie jeder gute Abend: Mit gemütlichen Beisammensein an der Kellerbar wo sich Farbebruder Budde als regelmäßiger Gast auch in bester Verfassung zeigte.