Exkursion zur Lufthansa Technik
Der erste Programmpunkt des Wintersemesters im neuen Jahr war, passend zum Semesterthema, die Exkursion zur Lufthansa Technik am 12.01.2012. Schon in den frühen Morgenstunden machte sich die Gruppe noch etwas verschlafen vom Haus aus auf zum Zug in Richtung Hamburg – ob der weiten Anreise wollte man sich schließlich nicht auf die Pünktlichkeit der Bahn verlassen.
In der Hafenstadt angekommen wurde der Hunger hastig regionsgerecht mit wahlweise Fisch oder Currywurst gestillt. Dann ging es auch schon mit der Straßenbahn zum Flughafen und von dort mit dem Shuttlebus zur Lufthansa Technik.
Nach einer flughafentypischen Sicherheitskontrolle wurden wir von unserem freundlichen Führer in einen Vortragsraum geführt, wo wir bei Kaffee mit einer Kombination aus Film und kurzem Vortrag einen Überblick über Daseinsberechtigung, Aufgabenbereiche und die wichtigsten Eckdaten der Lufthansa Technik informiert wurden.
Danach ging es endlich los in die großen Hallen, in denen Flugzeuge in Rekordzeit gewartet, umgebaut und repariert werden. Der Rundgang begann in einer Halle für größtenteils Staats- und Privatmaschinen. Auch wenn wir hier nicht in die Flugzeuge hineingucken durften – die Besitzer setzen viel Wert auf Privatsphäre – konnten wir hier schon einen schönen Überblick gewinnen. Gerade diese Maschinen, die zum Teil steinreichen Scheichs gehören, sahen auch schon von außen wunderschön aus. So waren z. B. die Turbinen und andere Teile einer Maschine verchromt (über den praktischen Nutzen zwischen Verchromung und rostfreiem Lack möchten wir uns an dieser mal nicht auslassen…). Die Innenräume, so wurde uns erzählt, seien entsprechend genauso schön eingerichtet, d. h. viel Gold, sehr teures Leder, sogar Kronleuchter mit Juwelen soll es schon gegeben haben.
Anschließend ging es in eine Halle in der hauptsächlich Turbinen gewartet wurden. Unser netter und gut informierter Führer erklärte uns anhand einer ausgebauten Turbine die Funktionsweise ebendieser. Danach konnten wir live dabei zusehen wie die Turbinen mit Hilfe von Schwarzlicht und fluoreszierenden Chemikalien auf Risse überprüft werden.
Hiernach wurde es dann richtig interessant: Eines der Verkehrsflugzeuge, das gerade eine Generalüberholung erhielt, durften wir uns näher ansehen. Dank Bbr. Bechstädt, der bei der Lufthansa Technik eingestellt ist, erhielten wir hier eine kleine "Sonderführung": von einem Blick in das unverkleidete Innere des Laderaums bis hin zur Begutachtung von Schäden durch Blitzeinschläge und einem Blick in das Innere des (schon teilweise ausgebauten) Cockpits ließen wir nichts sehenswertes aus. Die schmaleren der Gruppe konnten sogar durch eine kleine Luke einen Blick in das Innere der Tragfläche werfen. Dabei wurde alles von Bbr. Bechstädt und anderen Ingenieuren genau erklärt, sodass keine Fragen offen blieben.
Hier hätte die Führung eigentlich enden sollen, aber Bbr. Bechstädt zeigte uns noch seinen Arbeitsplatz. In dieser Halle wurden die Teile gewartet, die aus dem Flugzeug durch das wir gerade noch wandern durften ausgebaut worden waren. Sitze, Spiegel, Küchen usw. konnten so sehr gut betrachtet werden. Gerade der modulhafte Aufbau des Innenlebens eines Flugzeugs konnte so gut und anschaulich erklärt werden. Auch über neue, leichtere Werkstoffe wurden wir informiert, so konnten wir z. B. zwei verschiedene Versionen eines Spiegels anheben, deren Gewichtsunterschied deutlich zu spüren war.
Anschließend ging es schnellstmöglich zurück zum Bahnhof – schließlich sollten die Mägen, die schon wieder zu knurren begonnen haben, wieder gefüllt werden bevor es in den Zug ging. In Uelzen wurde es noch einmal knapp: durstige Studenten schrien nach kühlem Bier, um die restliche Rückfahrt interessanter zu gestalten, doch die Zeit für Einkauf und Umstieg war mit sieben Minuten etwas knapp bemessen. Ein unerschrockenes Team aus erfahrenen Exkursionsteilnehmern kannte glücklicherweise den nächstgelegenen Supermarkt und hat die restliche Rückfahrt mit einem Einkauf in Rekordzeit retten können, sodass die Exkursion wie erhofft von allen als voller Erfolg bezeichnet werden konnte.