Elmwanderung

Zwei legendäre Veranstaltungen gelten unter den Aktiven als die Highlights ihrer jeweiligen Semester und locken immer wieder Besuch von anderen Verbindungen auf’s Haus. Im Sommersemester ist dies die U-Boot-Kneipe, im Wintersemester die Elmwanderung.

Letztere durfte natürlich auch in diesem Wintersemester nicht fehlen, sodass sich die Aktivitas, ein paar Freunde, ein Bundesbruder aus Bonn – was eine kleinere Delegation war als erwartet, aber aufgrund der saisonal bedingten Jeckenpflichten durchaus auf Verständnis traf – am 11.10. am späten Nachmittag auf dem Haus versammelte, um in der fast mondlosen Samstagnacht den Elm unsicher zu machen.DSC_0437Quelle: Bildrechte beim Autor

Nachdem sich die tapferen Wanderer mit dem nötigen Flüssigproviant ausgestattet haben, ging es kurz nach 17:00 Uhr in voller Montur zum Bus, der uns zum Parkplatz nahe Königslutter am Elm fuhr.

Ab hier begann die Wanderung durch das Dickicht, abseits von Wegen und nur mit dem schwachen Licht des zu Anfang noch sternklaren Himmels. Die Dunkelheit wurde nur vom gelegentlichen Aufleuchten der Taschenlampen unserer Streckenführer gebrochen, um die Nachzügler aufschließen zu lassen oder Kompass und Karte zu befragen.

Nach einer anstrengenden Wanderung von etwa zwei Stunden sahen wir dann durch das Dickicht einen mit Fackeln und Kerzen beleuchteten, den meisten Wanderern wohlbekannten Pavillon – die Glühweinstation, vom fleißigen Versorgerteam aufgebaut, wo uns neben dem Genuss des wärmenden Glühweins auch die Möglichkeiten der Leergutabgabe sowie der Aufstockung des Proviants geboten wurden. Nachdem wir uns alle vom Marsch erholt haben und die Getränkevorräte aufgefüllt waren, ging es wieder in den Wald. Leider haben wir an dieser Stelle jedoch einen einen unserer Kumpanen mit dem Versorgerteam zurücklassen müssen, der unglücklicherweise auch für die Streckenplanung hauptverantwortlich war. Zwar ist dies kein Ein-Mann-Job, aber die Navigation wurde dadurch selbstverständlich nicht erleichtert.

Tatsächlich hat unser Ersatzmann den befestigten Weg, der uns direkt zum Bus gebracht hätte, knapp verpasst.
Dank GPS-fähiger Handys, Kompass und Karte konnten wir uns auf einen alternativen Weg retten, der jedoch einen Umweg von einigen Kilometern darstellte und auf den das Attribut „befestigt“ definitiv nicht zutraf. Nach einem Marsch von einer Dreiviertelstunde durch knöcheltiefen Matsch lösten die Scheinwerfer des Busses, den wir etwa eine halbe Stunde verspätet erreichten, bei den meisten Bundesbrüdern ein erleichtertes Stöhnen aus.

Doch auch damit waren unsere Herausforderungen noch nicht komplett bestanden: Auf der Fahrt zurück auf’s Haus, wo der Grill mit köstlichen Bratwürsten bereits auf uns wartete, verperrte ein Falschparker unseren Weg. Nach einer weiteren halben Stunde konnte die Polizei den Verkehrssünder ausfindig machen und der Weg war frei, sodass die Truppe später als geplant und mit knurrenden Mägen die ersehnte Kellerbar erreichte und den Abend, der mittlerweile eher ein früher Morgen war, mit Bratwurst und Bier ausklingen ließ.

Trotz der unerwarteten Schwierigkeiten hat die Elmwanderung allerdings allen Teilnehmern gefallen und wird in guter Erinnerung bleiben.