Prinzipien und Ziele

Lebensbund

VDSt-Bünde sind mehr als eine Studiengemeinschaft. Wir sind ein Lebensbund. Unsere Gemeinschaft bleibt über das Studium hinaus bestehen. Uns ist es nicht egal, wenn einer von uns private oder berufliche Probleme hat, wir helfen einander. Ältere Studenten helfen jüngeren bei den ersten Schritten in Universität und Hochschule und unsere Alten Herren, die bereits im Berufsleben stehen, helfen unseren Absolventen beim Einstieg in das Leben nach dem Studium, sie es durch persönliche Ratschläge oder Vermittlung von Praktika oder Arbeitsplätzen.

Toleranz

Auch unsere Gemeinschaft ist nicht frei von Konflikten, zwischen Jung und Alt oder zwischen verschiedenen politischen oder weltanschaulichen Ansichten. Wir setzen uns mit diesen auftretenden Konflikten offen und konstruktiv auseinander und achten dabei die Meinung Andersdenkender.

Politische Prinzip

Die Vereine Deutscher Studenten setzen sich durch Vorträge, Seminare, Diskussionen und Exkursionen mit den politischen, sozialen und kulturellen Problemen unserer Gesellschaft auseinander. Wir fordern und fördern unsere Mitglieder in der Entwicklung zu engagierten und aktiven Persönlichkeiten der Gesellschaft. Wir lehnen aber als Verbindung, in der verschiedene politische Ansichten vertreten sind, jede politische Stellungnahme als Gemeinschaft grundsätzlich ab. Das würde unserem Toleranzprinzip widersprechen. Die VVDSt bekennen sich zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung; Extremismus, egal von welcher Seite, lehnen wir daher ab und treten diesem entgegen.

Verbandsprinzip

Pro Universität(sstadt) gibt es in unserem Verband nur einen VDSt. Dadurch entsteht ein sehr enges Netzwerk der Vereine Deutscher Studenten untereinander. Wir alle, egal in welcher Stadt wir aktiv sind, sind »Bundesbrüder« und werden, wenn wir einmal die Universität wechseln wollen, automatisch an den dortigen VDSt »überstellt«, sofern es einen gibt. Daher gibt es gute Beziehungen in ca. 40 Universitätsstädte in Deutschland, Österreich und Ungarn.

»Schwarzes Prinzip«

Der VDSt bekennt sich zu den hergebrachten Traditionen des korporationsstudentischen Brauchtums. Das Schlagen von Bestimmungsmensuren gehörte und gehört dabei nicht zu den Traditionen des Vereins Deutscher Studenten und wird nicht praktiziert. Darüber hinaus ist der Verein Deutscher Studenten eine sog. »Schwarze Verbindung«, d.h. wir tragen unsere Farben nicht, wie viele andere Verbindungen, in Band und Mütze. Dies erklärt sich aus unserer Verbandsgeschichte. Die ersten Vereine Deutscher Studenten waren keine Verbindungen, sondern interkorporative Zusammenschlüsse politisch interessierter Studenten. Daher wählte man 1881 als Ausdruck der Verbundenheit zum Deutschen Reich die Reichsfarben schwarz-weiß-rot. Nachdem sich die Vereine Deutscher Studenten zu Studentenverbindungen entwickelt hatten, behielt man die Farben bei, dass Tragen von Band und Mütze setzte sich jedoch nicht durch. Das Schwarze Prinzip wurde fortan mit dem Gedanken verknüpft, dass VDSter sich nicht durch äußere Zeichen von der Gesellschaft abgrenzen wollen.

Männerbund

Bei uns können lediglich Männer Mitglied werden! Das heißt natürlich nicht, dass wir frauenfeindlich sind. Ehefrauen, Verlobte, Freundinnen und weibliche Gäste sind auf fast jeder unserer Veranstaltungen dabei und stehen dem Männerbundprinzip meist verständnisvoller gegenüber als viele Männer. In unserer Gesellschaft gibt es schließlich auch andere Vereine und Organisationen, die nach Geschlechtern getrennt sind, beispielsweise Sportvereine.

Convents- und Demokratieprinzip

Alle wichtigen Entscheidungen werden auf den Mitgliederversammlungen, den Conventen, gefällt, auf denen grundsätzlich jeder Aktive gleiches Stimmrecht hat. Wir nennen das Conventsprinzip. Der Senior vertritt die Verbindung nach außen, ist aber dem Convent verpflichtet und stets nur primus inter pares (»Der Erste unter Gleichen!«).